Ihr mittlerweile sechstes Buch veröffentlichte Ursula Fischer im September 2015. Es trägt den Titel „Das Tor zur Zukunft“ und sollte von der Autorin im Rahmen einer Veranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen vorgestellt werden. Da die alte Dame kurzfristig erkrankte, übernahm Theresa Angenlahr, die maßgeblich am Zustandekommen des Buches mitgewirkt hat, die Präsentation und las einige Passagen aus dem insgesamt ca. 125 Druckseiten umfassenden Text.
Ursula Fischer, die bis zum 24. Juli 1948 die drei NKWD-Speziallager Ketschendorf, Jamnitz und Mühlberg durchlaufen und dabei alle Schrecken von Nahrungsmangel, Isolation und medizinischer Unterversorgung erdulden und danach bis zum Mauerfall über ihre Haftzeit schweigen musste, hat sich der Erinnerungskultur im Besonderen durch den Einsatz von Zeitzeugen verschrieben.
Auch im vorliegenden Buch geht es ihr um ehrendes Gedenken an die Toten der Speziallager, um sie dem Vergessen zu entreißen. Sie betont dabei den Wert des persönlichen Gesprächs sowie die wichtige Vermittlungsaufgabe, die der Lehrerschaft zukommt.
Bei der Veranstaltung, an der unter Leitung von Dr. Heitzer, auch die Vorstandsmitglieder der „Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-50“ Reinhard Klaus, Joachim Krüger und Michael Ney sowie der Zeitzeuge Gerhard Taege teilnahmen, ging es vorrangig um die Verpflichtung, die Speziallager im schulischen Unterricht anzusprechen und intensiv in den Besuchen von Schulklassen in Sachsenhausen einzubauen. Krüger rief die Anwesenden auf, sich mit den Lehrplänen in Berlin und Brandenburg für das Fach Geschichte zu befassen, um eine entsprechende Verankerung zu erreichen. „Nur, wenn wir das gemeinsam mit gebündelten Kräften schaffen, ist ein Erfolg wahrscheinlich!“
